Kur-Manager will junge Menschen anlocken


Von Martina Zieglwalner

Schömberg. Mehr junge Menschen in den Nordschwarzwald zu locken, hat sich Till Weigl zum Ziel gesetzt. Der neue Schömberger Kur-Manager setzt gerade auf den Ausbau des Online-Auftritts und peppigere Marketingstrategien, um sie anzusprechen. Denn wer in eher jungen Jahren die Gegend kennen und schätzen lerne, komme dann sicherlich in einigen Jahren mit der Familie zurück.

»Ich sehe in meiner Generation ein großes Potential. Sie strömt um die ganze Welt, kennt aber den eigenen Vorgarten nicht«, betont der 27-Jährige, der mit klischeebehafteten Bildern des Schwarzwalds aufräumen will. Und dem Kirchturmdenken den Kampf ansagt: Nur durch Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen sei die Region voranzubringen. Wenn das gelinge, habe der Schwarzwald als Destination eine große Chance. Es gelte, gerade den unterschätzten Nordschwarzwald ins Licht zu rücken, der viel zu bieten habe. Dass er da ein schwieriges Pflaster betritt, ist ihm durchaus bewusst. Doch »es ist eine reizvolle Aufgabe«, erklärt der 27-Jährige, der sich während des Studiums auf Marketing und Tourismus spezialisiert hat und mit der Stelle in Schömberg seinen »Traumjob« gefunden hat.

Nachdem Weigl vor eineinhalb Jahren mit seiner Bewerbung im Gemeinderat in der letzten Runde gescheitert war, hat er immer den Kontakt zur Region gehalten, die den gebürtigen Esslinger angezogen hat. Er hat das TilliT-Network mit Sitz in Essen als Plattform für junge Freiberufler auf dem Gebiet des Tourismus gegründet, in Dobel für einen Gastgeber den Internetauftritt gestaltet oder den Europalauf organisiert. Und auch in Schömberg war er bei der Erarbeitung des Konzepts für das erste Weihnachtsglück bereits mit im Boot.

So sieht er keine Probleme, gleich beim Dienstantritt im April die weitere Organisation der Glückswoche in die Hand zu nehmen. Die kommenden Wochen möchte er nutzen, sich mit den anstehenden Aufgaben vertraut zu machen, um dann mit der Arbeit durchstarten zu können. So steht die Präsentation der Machbarkeitsstudie in Sachen Naturbad im Rahmen einer Bürgerversammlung am Donnerstag, 25. Februar, schon in seinem Terminkalender. Ohnehin war der 27-Jährige die vergangenen Monaten so oft im Nordschwarzwald, dass er schon ein »zweites Zuhause« gefunden hat. »Ich freue mich auf Schömberg. Da kann ich die Ideen verwirklichen, die mir vorgeschwebt sind«, stellt er fest. Der Kurort hat es ihm angetan: »Die Infrastruktur ist toll, zum Beispiel sind die Möglichkeiten zum Shoppen schön«, nennt er einige Pluspunkte. Und nicht zuletzt die Natur: Auch wenn er selbst in den nächsten Monaten wohl eher im Büro anzutreffen ist, so fasziniert ihn doch die Landschaft, die er bereits bei Wanderungen mit Schwarzwaldguides erkundete. All diese Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten sind es denn, mit denen er gerade jüngere Leute auf Schömberg aufmerksam machen will.

03.02.2010 SB


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